Weihnachtsgruß 2024 – Die Weihnachtsbotschaft lautet: Frieden auf Erden.
Bild: Dhally Romy auf Pexels
Liebe Kolleginnen,
es weihnachtet sehr. Es gibt kaum eine Zeit im Jahr, in der sich die Menschen mehr nach Frieden und Hoffnung sehnen. Und es gibt ihn: den Weihnachtsfrieden.
Im Ersten Weltkrieg am 24. Dezember 2014 lagen Deutsche und Briten sich fünfzig Meter entfernt in Schützengräben in Flandern gegenüber. Heribert Prantl beschreibt die Ereignisse in seinem aktuellen Buch „Den Frieden gewinnen. Die Gewalt verlernen“ folgendermaßen: „Die Deutschen stellen Kerzen und ihre klappbaren Mini-Tannenbäume auf die Brustwehren, die vor dem Fest zu Zehntausenden mit der Feldpost verschickt worden sind. Sie stimmen „Stille Nacht, heilige Nacht“ an, der Gesang brandet immer stärker auf.
Nach irritierter und misstrauischer Stille schallt es von den Briten irgendwann rüber: Well done, Fritzens! Es entsteht eine Schlacht der Lieder. We not shoot, you not shoot!, rufen die Deutschen, und statt Kugeln fliegen Geschenke: Käse und Kommissbrot. Kekse und Corned Beef fliegen zurück. Woanders rollen die sächsischen Soldaten für ihre walisischen Feinde ein Fass Bier über die Frontlinie, die revanchieren sich mit Christmas Pudding. Die Todfeinde kommen aus ihren Gräben, zunächst zögerlich, und treffen sich unbewaffnet im Niemandsland, schütteln Hände, machen Witze übereinander. (….) Es war ein Frieden buchstäblich von unten, von ganz unten. (….) Und deshalb war er mehr als nur ein Waffenstillstand. Die Fraternisierungen breiteten sich an der Frontlinie aus wie eine ansteckende Gesundheit. Was geschah, geschah nicht zufällig an Heiligabend. (….) Der Weihnachtsfrieden währte an manchen Orten bis in den Januar hinein. Am Ende sollen es 100.000 Soldaten, darunter auch Offiziere gewesen sein, die sich vom Frieden infizieren ließen. (….) Am Ende gewannen Befehl und Disziplin.“
Warum ich das erzähle? Weil es mich zutiefst berührt und zeigt: Frieden ist möglich. Gerade jetzt, wo unsere Gesellschaft immer bellizistischer wird, es wieder en vogue ist, kriegstüchtig zu sein, wo Deutschland zur Drehscheibe der Kriegstreiber wird, denke ich immer öfter an den Spruch meiner Jungendzeit auf Buttons, Plakaten und Hauswänden: „Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.“
Die Weihnachtsbotschaft lautet: Frieden auf Erden. Lassen Sie uns gemeinsam dafür Sorge tragen. Willy Brandt hat es so treffend formuliert: „Frieden ist nicht alles. Aber alles ist ohne Frieden nichts.“
In diesem Sinne wünsche ich allen im Namen des Vorstandes des LVHH e.V. friedvolle Weihnachten und alles Gute für 2025!
Martina Klenk, 1.Vorsitzende des LVHH e.V