Ausbildung (Hebammenschulen)

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Seit dem 1. Januar 2020 gilt: Der Hebammenberuf geht vollständig an die Hochschule. Damit ist die entsprechende EU-Richtlinie auch in Deutschland umgesetzt. Das Konzept des dualen Studiums wird die Ausbildung von Hebammen in Theorie und Praxis verbessern.

Für die bisherige Hebammenausbildung nach dem Hebammengesetz (HebG) von 1985 gilt eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2022, in der Hebammenschulen noch neue Kurse durchführen können. Zugangsvoraussetzung ist eine 10-jährige allgemeine Schulbildung.

2027 markiert dann den Schlussstrich: Bis dahin müssen alle Schüler*innen diese Ausbildung abgeschlossen haben. Sie umfasst mind. 1.600 Stunden Theorie und 3.000 Stunden Praxis, insgesamt dauert sie drei Jahre. Zum Abschluss erhalten die Absolvent*innen wie bisher ihre Berufsurkunde und dürfen als Hebamme in Deutschland arbeiten.

Innerhalb der EU wird der berufsschulische Abschluss allerdings mittlerweile nicht mehr automatisch anerkannt. Sollten Sie ins europäische Ausland gehen wollen, werden Sie womöglich Auflagen erhalten, bevor Sie dort Ihre Berufstätigkeit aufnehmen können.

Auch können Sie keinen europäische Erasmus-Austausch nutzen, der Ihnen während der Ausbildung einen Studienaufenthalt im europäischen Ausland ermöglicht, weil in ganz Europa Hebammen bereits an Hochschulen studieren. Auch in Deutschland wird zukünftig ein Bachelorabschluss bei der Stellensuche von Vorteil sein.

Wenn Sie über Abitur/allgemeine Hochschulsreife oder Fachhochschulreife verfügen, dann können Sie sich ab sofort für das Bachelorstudium entscheiden.

Die konkreten Zugangsvoraussetzungen für das Studium finden Sie in § 10 des neuen HebG

Allerdings gibt es noch nicht überall Hebammenstudiengänge. Fulda hat in Hessen im Oktober 2020 den Anfang gemacht. Vielleicht müssen Sie den Wohnort wechseln, um studieren zu können, oder Wartezeiten hinnehmen, da Studiengänge erst aufgebaut werden müssen. Bleiben Sie dran, denn die akademische Ausbildung wird sich auszahlen. So dürften sich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen und die Verdienstmöglichkeiten sich verbessern.

Hier finden Sie das komplette neue Gesetz über das Studium und den Beruf von Hebammen – HebG