Geburtshilfe in Wehrda schließt Ende 2019
Die Frauenklinik am Diakoniekrankenhaus in Wehrda (bei Marburg) wird zum 31.12.2019 geschlossen. Sinkende Geburtenrate, äußere Rahmenbedingungen und finanzielle Belastungen seien nicht mehr zu stemmen, so die Oberhessische Presse in ihrem Artikel vom 07.05.2019.
Martina Klenk, 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Hessischen Hebammen: „Es war ein Schock für alle anwesenden Kolleginnen als auf der Kreisversammlung in Marburg bekannt wurde, dass die Geburtshilfe in Wehrda zum 31.12.2019 aus finanziellen Gründen schließen wird. Um die 650 Geburten wurden von den Hebammen dort in den letzten Jahren betreut. Nun gibt die Diakonie die Abteilung auf.
Somit verhält sich ein kirchlicher Träger nicht anders als ein privatwirtschaftlicher Konzern, wo es primär um Rendite geht und der eigentliche Versorgungsauftrag als Krankenhaus erst an zweiter Stelle steht. Die Frauen in der Region haben nun die Wahl entweder ins Geburtshaus in Marburg zu gehen oder ins Haus der Maximalversorgung UKGM, welches dem Rhönkonzern gehört.
Dieser bekommt durch die Schließung von Wehrda ohne eigenes Zutun nun mehr Fälle. Das UKGM ist allerdings bereits jetzt räumlich und personell an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Wo sollen dort welche Frauen entbinden? Darüber wurde im Vorfeld offenbar nicht nachgedacht. Oder es ist den Verantwortlichen schlicht egal. Ein Skandal ist es so oder so.“