Einführung in wissenschaftliches Arbeiten für Hebammen am Beispiel des Spannungsfeldes SIDS und Co-Sleeping

21. Juni 2023

09:00 Uhr -16:30 Uhr

Die Veranstaltung findet in -692 Tagen statt.

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Einführung in wissenschaftliches Arbeiten für Hebammen am Beispiel des Spannungsfeldes SIDS und Co-Sleeping

Hinweis: Dieses Seminar richtet sich an Hebammen ohne Studium, die einen Einblick in Potential und Grenzen wissenschaftlichen Arbeitens bekommen möchten.  Was ist evidenzbasiertes Arbeiten? Strikt nach Studien und Leitlinien zu agieren und alles andere auszublenden? Wer dies erwartet, sitzt einem Vorurteil auf. Vielmehr gilt es, die bestmögliche Synthese aus professioneller Expertise, Präferenz der Betroffenen und der bestmöglichen empirischen Evidenz zu erreichen. Hierbei ist es insbesondere wichtig, wissenschaftliche Ergebnisse beurteilen zu können im Hinblick auf die Tauglichkeit einer Implementierung in die Praxis. Hierbei gilt es auch, zu erkennen, welche Schwächen Studien aufweisen, um Kritik an der Implementierung von Ergebnissen üben zu können, die beispielsweise auf Studien mit unzureichender Qualität beruhen.

Aus diesem Grund ist ein Überblick über relevante wissenschaftliche Methoden im Hebammenbereich, deren Vorteile, Chance und Grenzen, wichtig für eine umfassende Diskussion bei vielen Kontroversen. Die immer wieder gestellte Frage, was Studienergebnisse für die persönliche tägliche Arbeit der Hebammen nützen, lässt sich damit besser beantworten. Studienergebnisse lassen sich nur teilweise direkt in die praktische Hebammenarbeit implementieren.

Die kontroverse Diskussion um die Vorteile und Risiken des Co-Sleepings, also dem Schlafen von Müttern beziehungsweise Eltern und Kind in einem Bett, ist weiterhin nicht beigelegt und wird widersprüchlich geführt. Zudem liegt der Fokus der Debatte häufig auf den potenziellen Gefahren des Co-Sleepings anstelle auf seinem salutophysiologischen Potential, wenn es unter physiologischen Bedingungen stattfindet. Co-Sleeping ist stillförderlich und ein erzwungenes Getrenntschlafen kann den Stillerfolg beeinträchtigen. Dabei wird teilweise bei offiziellen Empfehlungen zu wenig beachtet, welche Bedürfnisse Eltern und Babys haben, um zu einem gesunden Schlaf kommen zu können und wie der Babyschlaf möglichst gesundheitsförderlich gestaltet sein kann, um erfolgreiches Stillen zu unterstützen. Stillende Mütter und ihre Babys müssen hierbei als eigene epidemiologische Kategorie im Unterschied zu nicht gestillten Kindern betrachtet werden. Wichtig ist, verschiedene Aspekte zum Thema zu kennen, um eine individuelle Beratung gewährleisten zu können, ohne sich rechtlich in die Bredouille zu bringen.

In diesem Seminar gewinnen wir einen kurzen Überblick über gängige Methoden und Studiendesigns und beurteilen einige Studien auf dieser Basis zur Kontroverse SIDS und Co-Sleeping.

Inhalte Fortbildung SIDS:

  • Wie entsteht Forschung und wie interpretiert man Forschungsergebnisse?
  • Forschungszyklus, Forschungsdesigns, Forschungsfragen
  • Kritische Hinterfragung und Bewertung von Studienergebnissen
  • Vorteile des Co-Sleepings
  • Unabhängige Risikofaktoren für SIDS
  • Schwächen von Studien rund um die Co-Sleeping-als-Risiko-Theorie
  • Anthropologischer Fokus auf Stillen und Zusammenschlafen

Referentin: Dr.in Christine Wehrstedt, Hebamme

Fortbildungsstunden: 8 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten in Fach- und Methodenkompetenz

Kosten: * bei Frühbuchung – 09.05.2023 / Normalpreis

DHV / LV Hessen und andere LV: * 110,-€ / 140,-€

NICHT-DHV: * 170,-€ / 210,-€

Fortbildung in den digitalen Kalender eintragen: ICAL

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