Hebammenarbeit in den Frühen Hilfe
Der Beruf der Hebamme ist ein medizinischer Beruf, der traditionell und im berufsrechtlichen Kern auch immer Aufgaben im psycho-sozialen Bereich beinhaltet. Er ist in den übergreifenden Bereichen der Prävention, medizinischer Hilfestellung, Beratung und Begleitung von Frauen und ihren Säuglingen in der meist physiologisch geprägten Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett angesiedelt. Hebammen arbeiten als eine der wenigen Berufsgruppen des Gesundheitssektors unter anderem aufsuchend in den Lebensräumen der Frauen und ihrer Kinder.
Dies bedingt einen grundsätzlich sensiblen Umgang der Hebamme mit dem Thema der Privatsphäre und führt gleichzeitig dazu, dass die Frauen sie nicht als Vertreterin einer ausschließlich medizinisch verankerten Profession wahrnehmen. Das stabile Vertrauensverhältnis, welches die Hebammen heute in den Familien genießen, ist das Ergebnis dieses sensiblen Umgangs und einer Entwicklung, die über viele Jahre das Bestreben vieler praktisch tätiger Hebammen und Berufspolitikerinnen war.
Familienhebammen sind Hebammen
Als Folge sind Hebammen heute wichtige Akteurinnen in den Netzwerken der Frühen Hilfen. Auf den Erfahrungen und der großen Akzeptanz der Hebammen baut das Konzept der Familienhebammen auf, deren Aufgabenspektrum die Arbeit der Hebamme grundsätzlich wiederspiegelt und nur bei Bedarf erweitert und sodann nicht mehr über die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird. Familienhebammen nehmen im neuen Kinderschutzgesetz eine wesentliche Rolle ein und sind Teil der Bundesinitiative Frühe Hilfen des Familienministeriums.
Lesen Sie hier mehr in der Stellungnahme des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) zu „Hebammen im Kontext der frühen Hilfen“