Geburts- und Hebammenhilfe in Hessen: Runder Tisch im Ministerium
Am 17. Dezember tagte zum zweiten Mal der Runde Tisch “Zukunftsprogramm Geburts- und Hebammenhilfe in Hessen” im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration in Wiesbaden.
Martina Klenk, 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Hessischen Hebammen: “Nach einer kurzen Begrüßung der Teilnehmenden durch Sozialminister Kai Klose, der die Sitzung dann auch alsbald wegen weiterer Verpflichtungen verlassen musste, wurden die Ergebnisse des “Gutachtens zur Situation der Hebammenhilfe in Hessen” vorgestellt. Das Gutachten ist eine statistische Erhebung vieler Daten, die sich aus der Befragung von hessischen Hebammen, Müttern und Kliniken ergeben haben.
Im Oktober vergangenen Jahres hatte das Hessische Ministerium für Soziales und Integration das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) und die Hochschule für Gesundheit Bochum (Studienbereich Hebammenwissenschaft) beauftragt, ein solches Gutachten zu erstellen. Im Koalitionsvertrag von CDU und GRÜNEN in Hessen ist vermerkt, dass auf Grundlage dieser Ergebnisse Maßnahmen zur Verbesserung der Hebammenhilfe und der geburtshilflichen Versorgung entwickelt werden sollen.
Denn: ohne Daten keine Taten
Nun soll der Beirat, dem ich als 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Hessischen Hebammen auch angehöre, im ersten Quartal 2020 ein Maßnahmenpaket vorschlagen, welches dann vom Runden Tisch weiter beraten wird. Das Ministerium möchte eine Veröffentlichung der Daten erst gemeinsam mit einem Maßnahmeplan und behält sich die Erstveröffentlichung vor. Die Geschäftsordnung des Runden Tisches sieht für die Teilnehmenden eine Verschwiegenheitserklärung vor.
Soviel sei jedenfalls gesagt: Das Gutachten bestätigt letztlich nur, was über die Rahmenbedingungen unserer Arbeit als Hebammen hinlänglich bekannt ist. Dass sich Hebammen ausgerechnet aus dem Kernbereich ihres Berufes, der Geburtshilfe, zurückziehen, hat Gründe. Diese gilt es zu benennen und dafür sind Lösungen zu suchen. Finanzielle und forensische. Und auch das sind nur Teilaspekte.”