Letzte Chance für eine moderne Hebammenausbildung in Deutschland
Landesverband der Hessischen Hebammen fordert Zustimmung des Bundesrates
Am kommenden Freitag entscheidet der Bundesrat über die Reform der Hebammenausbildung. Deutschland setzt damit als letzter Mitgliedsstaat eine EU-Richtlinie um. In allen anderen Ländern der Europäischen Union werden Hebammen bereits an Hochschulen ausgebildet. In Deutschland betrifft diese Reform jährlich rund 1.000 werdende Hebammen.
„Den Hebammenberuf zu akademisieren ist längst überfällig. Die zwingende Umsetzung der EU-Richtlinie in Bundesrecht wird dazu führen, das Berufsbild attraktiver zu machen, weil es zu besseren beruflichen Entwicklungschancen führt“, sagt Martina Klenk, 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Hessischen Hebammen. „Leider ist die Hessische Landesregierung in der Umsetzung der hochschulischen Hebammenausbildung sehr zögerlich. Vorbehalte gegen die hochschulische Qualifizierung sind weder zeitgemäß, noch werden sie der hohen Verantwortung des Berufes gerecht.“
Kontrovers diskutiert wird die Höhe der Kosten für die Hebammenausbildung. Laut Bundesgesundheitsministerium werden die Kosten zur unmittelbaren Umsetzung des Gesetzes geschätzt einen zweistelligen Millionenbetrag nicht überschreiten. Die Mehrkosten ab dem ersten vollständig akademisierten Jahr für den Bund und die Private Krankenversicherung liegen unter einem einstelligen Millionenbetrag, für die gesetzlichen Krankenkassen wird mit einem unter zweistelligen Millionenbetrag gerechnet.
„Das Hebammenreformgesetz wird dazu beitragen, die Geburtshilfe in Deutschland zu verbessern. Eine moderne Ausbildung der Hebammen sollte nun zügig auf den Weg gebracht werden.“
Laden Sie sich hier die Pressemitteilung zur Abstimmung im Bundesrat als pdf-Datei herunter.